Ayurveda – Die Anfänge
Göttlicher Ursprung
Ayurveda ist zeitlos – laut der hinduistischen Mythologie gehen die Ursprünge zurück auf den Schöpfer, Lord Brahma, selbst. Während der Erschaffung des Universums sammelte er Wissen aus den vier Himmelsrichtungen und hielt das Elixier in den vier Veden, den alten hinduistischen Schriften, fest. Dieses Wissen ging auf Prajapati Daksha über, der aus dem rechten Daumen Brahmas geboren wurde und der der Vorfahr jedes Menschen auf diesem Planeten ist. Daksha wiederum gab dieses Wissen an die Ashwini Kumaras, die Zwillinge, weiter, die Ärzte der Götter … und sie wiederum boten es Lord Indra an. Es war Lord Indra, der diese Wissenschaft Lord Dhanvantari, dem Gott des Ayurveda, lehrte.
Ein beeindruckender Anblick
Ein faszinierender Mythos erzählt, wie Lord Dhanvantari aus dem Ozean von Milch auftauchte, der von den Göttern aufgewühlt worden war, um den Nektar der Unsterblichkeit zu erhalten. Während dieses Wogens tauchten viele göttlichen Gegenstände aus dem Ozean auf. Es war in der Tat ein beeindruckender Anblick, als Lord Dhanvantari auftauchte, in der einen Hand den Nektar der Unsterblichkeit, Amrit, und in der anderen Jalooka, den Blutegel, die von Ayurveda-Anwendern zum Aderlass verwendet wird. Man sagt, Lord Dhanvantari sei die Reinkarnation des Gottes Vishnu, der Erhalter und Beschützer der Schöpfung, die Verkörperung der Barmherzigkeit und Güte, die aus sich selbst existierende, alles durchdringende Kraft, die das Universum zusammenhält und die kosmische Ordnung, Dharma, aufrechterhält. Er trug Vaishnava-Symbole bei sich, wie Srichakra, die Scheibe des Lord Vishnu, und Sankh, die heilige Muschel. Die Mythologie berichtet weiter, dass Lord Dhanvantari die Inkarnation des Königs von Benares wurde, um die Kunst und Wissenschaft des Ayurveda zu uns Sterblichen zu bringen. Ashtavaidya-Familien, die acht Familien in Kerala, in denen Ayurveda angewendet und vererbt wird, sind allesamt Anhänger von Lord Dhanvantari. Diese legendären Ärzte stellten sicher, dass Ayurveda in Gottes eigenem Land in seiner reinsten Form gepflegt, ausgeübt und erhalten bleibt. Tatsächlich beginnen alle Ayurveda-Anwender, wo auch immer sie sich auf der Welt befinden, ihre Ausbildung mit dem Dhanvantari Mantra, dem Gebet zum Gott des Ayurveda.
Ewiges Wissen
Vor der Erfindung der Schrift war die alte ayurvedische Weisheit Teil der vedischen Religion und der vier Veden – Rigveda, Samaveda, Yajurveda und Atharvaveda. Diese mündliche Überlieferung wurde erstmals von Veda Vyasa, einem großen Weisen, in das Atharvaveda niedergeschrieben. Man glaubt, das Wissen des Lebens oder Ayurveda sei ewig, ohne Anfang und Ende. Um dieses Wissen zu vermitteln, nimmt Lord Dhanvantari selbst manchmal eine Inkarnation in Form eines großen Weisen oder Vaidya an. Deshalb gilt Ayurveda als eine göttliche Heilkunst, die, wie der kosmische Zyklus von Schöpfung und Zerstörung selbst, unendlich und ewig ist.