Sesam – Ayurvedas Zauberformel zur Gesundheit
“Sesam öffne dich” ist ein Zauberspruch aus dem Märchen „Ali Baba und die 40 Räuber“, mit dessen Hilfe die Felsentür zu einer Schatzkammer geöffnet werden kann. Die Höhle ist mit unermesslichen Schätzen gefüllt. Ähnlich unermesslich ist der Reichtum der Sesamsamen. Sesamsamen sind seit Jahrtausenden Teil der indischen Kultur und sind wesentlicher Bestandteil von religiösen Zeromonien, Ritualen und besonderen feierlichen Anlässen. Die Samen gehören wahrscheinlich zu einer der ältesten Gewürze, die von der Menschheit je genutzt wurde. Sesamsamen sind reich an Kalzium, Kupfer, Magnesium, Eisen, Zink und Vitamin B1. Außerdem enthalten sie zusätzlich viele nützliche Ballaststoffe. Sesamsamen wurden schon in den alten Texten der Veden, eine verschriftete Sammlung religiöser Texte im Hinduismus, erwähnt und werden seither in der Ayurveda, der ältesten Heilkunst der Welt, genutzt. Aus ayurvedischer Sicht sind die Samen süß, scharf, herb und haben eine wärmende Wirkung. Desweiteren wird aus den Samen ein Öl gewonnen, welches bis heute sehr begehrt bei gesundheitsbewussten Menschen ist.
Sesam – nahrhaft, heilend und beruhigend
Sesamöl ist ein wesentlicher Bestandteil der Ayurveda-Massage. Eine regelmässige Selbstmassage mit Sesamöl kräftigt die Muskulatur und Knochen und fördert die Beweglichkeit der Gelenke. Ayurveda-Ärzte empfehlen es außerdem, um den Tiefschlaf zu verbessern, den Geist und das Nervensystem zu stärken sowie Haut und Haare zu pflegen. Darüber hinaus ist das Sesamöl ein grundlegendes Element während der ayurvedischen Panchakarma Entschlackungstherapie. Mit Hilfe des Öls werden Stoffwechselschlacken sowie Umweltschadstoffe schonend und effektiv aus dem menschlichen Gewebe entfernt.
Kerala gilt als Mutterland des Ayurvedas und ist bekannt als eines der Hauptreiseziele für Ayurveda-Touristen. Die Gesundheitslehre wird auf ein Alter von mindestens 5000 Jahren geschätzt weshalb viele Menschen es bevorzugen, die Panchakarma-Therapie hier unter Aufsicht ausgebildeter Ayurveda-Ärzte vorzunehmen.
Klein aber fein
Die Sesamsamen sind zwar winzig, aber haben es in sich. Sesamöl ist sehr nützlich gegen Schuppen. Massieren Sie das Öl dazu einfach für 30 Minuten in die Kopfhaut ein und decken den Kopf mit einem heißen Handtuch ab. Ein gesunder Schlafrhytmus kann gefördert werden, indem man die Kopfhaut und die Fußsolen mit Sesamöl einreibt bevor man ins Bett geht. Auch für die Stärkung der Zähne ist Sesam sehr gut. Nehmen Sie täglich 10 Gramm Sesamsamen und kauen darauf langsam rum um einen maximalen Effekt zu erzielen. Sie können auch den Mund mit Sesamöl ausspülen um Baktrien zu reduzieren und die Stärkung der Zähne und des Zahnfleischs zu unterstützen. Bei Athritis, Knie- und Gelenkschmerzen können Sie Ingwersaft und Sesamöl zusammen aufkochen bis der Ingwersaft komplett verdampft ist. Das Öl können Sie dann auf die schmerzenden Körperstellen auftragen und einmassieren. Wenn Sie Sesamöl und Kurkumapulver in Milch leicht erwärmen und die Paste im Gesicht täglich auftragen, kann dies die Haut deutlich geschmeidiger machen und Pickel verschwinden lassen. Bei trockenem Husten nehmen Sie vier bis fünf Teelöffel schwarzen Pfeffer und mischen diesen mit der gleichen Menge Sesam. Zusammen kochen Sie beides in einem Glas Wasser solange auf, bis sich die Menge auf die Hälfte reduziert hat und trinken das Gemisch dreimal täglich zu Linderung des Hustens. Bei Magenkrämfen hilft es den Unterleib mit warmen Sesamöl einzureiben. In der Ayurveda wird das Öl außerdem als Scheidenspülung genutzt und als natürliches Abführmittel eingesetzt.
Die Einnahme von Sesamsamen soll zudem die sexuelle Leistungsfähigkeit steigern sowie die Spermienzahl erhöhen. 100 Gramm Sesam enthält 1,5 Gramm Kalzium, 5,5 Gramm Phosphor, 10 Gramm Eisen sowie Vitamin B Komplex und Lecithine, welches eine gute Auswirkung auf das Gehirn hat.
Kein Wunder, bei den ganzen positiven Eigenschaften, das Sesam eine ayurvedische Zauberformel ist, nicht wahr?